Nach dem Zwischenseminar Anfang März kam ich mit neuen Gedanken und
Impulsen wieder vergnügt zur Arbeit.
Im PAES fühle ich mich wohl und als zusätzliche Hilfe durchaus
brauchbar. Zuerst begleitete ich eine neue Profe im Handarbeitskurs mit den
10-12 jährigen Kindern. Wir stickten im Kreuzstich Tiermotive, die später alle
zusammen eine Geschichte mit dem Thema Werte formen sollten und ich konnte
tatkräftig unterstützen. Seit der Rotation arbeite ich nun mit der ältesten
Gruppe von CES Waldorf im Kurs Zahlen und Buchstaben. Dieser Kurs erscheint mir
als der schwierigste. Denn die Idee der Klassen ist es, die Kinder durch Kunst
zu unterrichten, zu bilden und zu erziehen. Es soll ihnen aber so viel Spaß
bringen, dass sie gerne jeden Tag wiederkommen. Bei Zahlen und Buchstaben, man
könnte es auch als Nachhilfeunterricht ansehen ( ist es aber nicht), empfinde
ich es als schwierig, einen Weg zu finden, den Jugendlichen das Lesen,
Schreiben und die Mathematik spielend näher zu bringen. Ich freue mich, dass
ich jeden Tag die Möglichkeit habe, den Unterricht nachzubesprechen, dem Profe
Fragen zu stellen oder mit ihm gemeinsam Aktivitäten und Vorgehensweisen zu
überlegen und zu entwickeln.
Vormittags helfe ich nun in der Bibliothek bei der
Hausaufgabenbetreuung mit, die vor allem von den jungen Kindern beansprucht
wird. Ich sehe das als eine sehr sinnvolle Arbeit an, die meisten Kinder haben
Spaß dort zu lernen, kreativ zu basteln oder zu malen, Bildchen auszuschneiden
und alles in ihre Hefte zu kleben.
Im Kindergarten am Nachmittag habe ich zur Zeit leider den Anschluss,
bzw. den Kontakt etwas durch Abwesenheit verloren. Ich muss wegen einer
Handverletzung dreimal die Woche nachmittags zur Therapie und verpasse somit
meine kostbare Zeit mit den Kindern. Unter anderem wegen diverser Verletzungen,
Unregelmäßigkeiten und weiteren Dingen konnte die Idee, den Nachmittag alleine
mit den Kindern zu verbringen bist heute noch nicht realisiert werden. Die
Einführung der Profes, die ursprünglich für die ersten Wochen vorgesehen war,
hat sich ein wenig verlaufen, und die Realität des Ablaufs sieht auch anders
aus. Um diese Aufgabe alleine durchführen zu können, würden mir auch immernoch
einige Dinge fehlen, seien es Lieder, Spiele oder auch die Autorität, der
Respekt und die Ruhe.
Ein neuer Teil unserer Arbeit ist die Küchen- und Putzarbeit. Ich habe
mir schon im letzten Jahr gewünscht, dort mehr mitarbeiten zu dürfen, um
vielleicht auch einige Rezepte der kolumbianischen Küche kennen zu lernen.
Jetzt rotieren wir zweiwöchig in der Küche, wobei ich meinen Dienst noch nicht
ausführen konnte, da auch in diesem Fall meine Hand ein Problem darstellt.
Unser Tagesablauf scheint sehr gut strukturiert zur Zeit. Die Profes
des PAES haben sich auch eine tolle Aufgabe zu Herzen genommen. Es gibt zweimal
die Woche einen Theater- und Musikkurs für die Profes, mit dem visuellen Ziel,
ein Musical aufzuführen. Jedoch steckt eigentlich viel mehr dahinter, der
Zusammenhalt und die Zusammenarbeit der Profes untereinander, das Vertrauen,
die Freundschaft und den Respekt stärken, an dem allen arbeiten wir und es
zeigen sich schon nach kurzer Zeit erfreuliche Fortschritte.
Des weiteren gebe ich zusammen mit einem Praktikant zweimal die Woche Englischunterricht. Leider sind alle sehr undiszipliniert und es kommen für die Profes immer wieder Dinge dazwischen, die nicht verschiebbar sind, weshalb wir sehr langsam vorankommen.
Des weiteren gebe ich zusammen mit einem Praktikant zweimal die Woche Englischunterricht. Leider sind alle sehr undiszipliniert und es kommen für die Profes immer wieder Dinge dazwischen, die nicht verschiebbar sind, weshalb wir sehr langsam vorankommen.
Eine weitere Erneuerung ist das „Merchandising“. Wir haben eine Gruppe
gegründet, die für die Besucher und Spender, die zu uns kommen, Geschenke
herstellt, das sind zur Zeit kleine Bildchen, Aquarell auf Holz. Die Ideen
sprießen nun und es werden mittlerweile auch Ohrringe und Stifte hergestellt,
mit tollen Motiven, Fantasie und viel Liebe.
Ich fühle mich sehr willkommen und glücklich auf der Arbeit.
Unklarheiten, die öfter durch den Kulturunterschied entstanden, werden nun
schnell gelöst, wir werden in allem, auch außerhalb der Abeit, sehr unterstützt
und wir lernen jeden Tag voneinander, was für mich ein großes Geschenk ist, das
ich mit auf meinen Weg nehmen darf. Die letzten Monate werde ich noch in vollen
Zügen genießen.

