Sonntag, 25. September 2011

los voluntarios nuevos


Das sind die Blondies und ich mit unserer lieben Totis auf der Terasse in der Corporación ;)

kleiner (hoffe, nicht allzu chaotischer) Einblick en mi vida en Colombia

Wo fange ich an? Es ist schwierig fuer mich, chronologisch vorzugehen, weil ich gar nicht weiss, was ich wann an welchem Tag gemacht habe. Hier fliegt die Zeit einfach. Zack - ist schon wieder Wochenende. Das ist echt fast schon unheimlich. In der Schulzeit kam mir eine Woche wie ein Monat vor, hier ist es genau das Gegenteil!

Neues von der Arbeit:
Letzte Woche Freitag sind wir mit einigen Kindern aus dem PAES (Programa de Apoyo Educativo y Social) ins Theater gefahren. Es wurde ein kleiner Bus gemietet und wir sind fast eine Stunde dorthin gefahren. Mir hat es nicht sehr gut gefallen, es war eine Clown-show mit drei Menschen und ich fand es sehr albern und weniger kindgerecht. Auch die Kinder waren nicht ueberwaeltigt. Schade.
Am Sonntag, den 9. Oktober, machen wir mit den Eltern der Kinder einen Ausflug zu einer Finka. Darauf freue ich mich schon, da ich bis jetzt nur mit den Kindern zu tun hatte. Aber es gibt bei uns im Projekt auch jeden Samstag Arbeit mit Eltern. Und zwar bietet Totis Kurse wie Geschichte, Geografie, Mathematik und Spanisch an, damit die Erwachsenen ihren Schulabschluss nachholen können. Für uns Freiwillige ist der Samstag nicht obligatorisch aber ich denke, ich werde ab und zu hingehen!
Wie ich euch ja schon berichtet habe, gibt es ständig Kontrollen in unserem Projekt. Am Freitag war eine Kindergärtnerin abwesend und fuer sie ist eine ehemalige Kontrolleurin eingesprungen. Das hieß, dass wir alles ganz ordnungsgemäß anziehen mussten bei der Arbeit im Kindergarten. Also Kopfschutz, Mundschutz und das schlimmste: Plastikhandschuhe. Das hat mich so gestört, dass ich die Kinder gar nicht mehr anfassen konnte. Zum Glück war sie nur fuer einen Tag da.
Wir Freiwilligen geben jetzt in der Corporación Deutsch- und Englischunterricht für die Profes (Mitarbeiter). Ich gebe dienstags einer kleinen Gruppe Englischunterricht. Ich habe aber echt wenig Ahnung, wie man das macht und wo ich anfangen soll. Wenn mir jemand nützliche Tipps geben kann - her damit! :) Was richtig gut bei der Sache ist: Ich muss alles auf spanisch erklären. Da komm ich ordentlich ins Sprechen.
Ansonsten gebe ich auch noch Wilber aus dem Chor Deutschunterricht und mit Sandra, der Chorleiterin, lerne ich auch Deutsch und ein bisschen Spanisch.
Freitags gibt es kein PAES, sondern die Profes haben Konferenzen und besprechen, wie es mit den Kindern aussieht, wie man ihnen am besten helfen kann, wo Probleme liegen etc. Diesen Freitag war vormittags alles wie immer, aber als ich nachmittags reinkam, wurde getrunken und gesungen und Gitarre gespielt. Es gab eine kleine Party, denn Mauricio, der Musiklehrer hatte einen Tag später Geburtstag und Maria, eine Praktikantin, wurde dann am Samstag graduiert (gibt es das Wort? Ich weiß es gar nicht ;)). Mauricio schreibt viele eigene Lieder und die können auch schon viele mitsingen. Eins heißt "Angel, tengo frio" und ist immer in meinem Kopf.. Hoffentlich nimmt er es bald auf, sodass ich es bei youtube hören kann!

Ich habe nur vier Wochen Ferien! Am 17. Dezember bis zum 10. Januar und dann noch eine Woche über Ostern, vom 7. bis 15. April. Erst war ich etwas enttäuscht, aber ich bin ja auch für die Arbeit hier und habe mich ja extra hierfür entschieden und nicht für ein Jahr rumreisen. Dann muss ich eben nochmal wiederkommen ;) Außerdem gibt es viele Festivos, Feiertage, die schlauerweise von den Kolumbianern immer auf einen Montag gelegt werden, sodass man viiiele lange Wochenenden hat. Das nächste lange Wochenende ist schon am 14. Oktober und da werde ich zu meinen geliebten Freundinnen Franca und Marie nach Medellin fahren!


Zu meinem Spanisch: ich rede noch viel Deutsch was mir das Spanischlernen etwas erschwert, aber ich lerne natürlich jeden Tag ein bisschen dazu und manchmal kann ich schon ganz gut verstehen oder mich ausdrücken. Mir fällt es natuerlich immernoch schwer und man muss sich Zeit nehmen, wenn man sich mit mir unterhalten will. Leider gibt es manche Leute, die dann, bevor ich gesprochen habe, zu anderen Menschen sagen, dass ich kein Spanisch kann und dann haben diese auch Angst und reden nicht mit mir, weil sie ja denken, ich könnte gar nichts verstehen.
Einer aus dem Chor redet immer auf englisch mit mir und ihm habe ich heute auch gesagt, dass ich lieber Spanisch sprechen will. Nur ist es so, dass hier nicht viele englisch sprechen und die Menschen, die es können, freuen sich auch, es mit mir dann zu praktizieren, um es nicht zu vergessen.
Ich komme manchmal so wild durcheinander mit Deutsch, englisch und Spanisch. Manchmal mische ich auch russisch hinein, "on" ist russisch und bedeutet er. Das rutscht mir komischerweise manchmal heraus. Nun gut, genug von dem Sprachgewusel in meinem Kopf!


Freizeit:
Wenn Felix und ich (und Falk manchmal) kochen, gibt es drei verschiedene Gerichte:
Nummer 1 Hit: Nudeln mit Soße aus einer Art Frischkäse, Tomaten und Zwiebeln und Knoblauch
Nummer 2: PLATANO! (Kochbanane!!!)
Nummer 3: Sandwiches im Waffeleisen, weil wir keinen Sandwichtoaster haben
Nummer 4: Guacomole (von mir selbst gemacht!)
Ach ja: und Eier :D (und vielleicht demnächst auch noch Pfannekuchen mit Kondensmilch mit Schokogeschmack... jaa)

Letzte Woche habe ich mich zweimal mit der Inka getroffen. Sie ist aus Köln und wir sind zusammen hergeflogen. Sie bleibt noch ein paar Tage hier. Sie kenne ich von dem Kolumbienseminar von Brot für die Welt. Von da kenne ich auch Rosa. Sie ist Kolumbianerin, studiert aber in Köln und besucht grad hier ihre Familie. Sie habe ich zu Hause besucht und ihre Familie kennengelernt. Es war sehr schoen, sich mit den beiden zu unterhalten und mit Mädels was zu unternehmen :)

Merwürdigkeiten:
- Hier ist man Obstsalat mit Käse!
- Alles ist mit Zucker - der leckere Saft, der Kaffee... aber für mich gibt es jetzt auch Kaffee sin azucar in der Küche! Ich liebe die vier Frauen aus der Küche :)
- Angeschnallt wird sich nur vorne im Auto
- Wenn man über Kreuzungen fährt wird nicht gebremst, sondern gehupt.

Pläne für die nächsten Tage/Wochen:
-Am 6. Oktober gehe ich mit Leuten aus der Corporacion ins Stadion. Ich habe aber vergessen, welche Mannschaft spielt.
- Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Eintritte für Museen frei. Und es gibt viele sehenswerte hier!!
- Endlich einmal sonntags auf den mercado de los pulgas gehen (Flohmarkt)

Und falls ihr es noch nicht wisst: meine Eltern ziehen um und zwar wieder nach Erp. Kann ich gar nicht so recht glauben. Aber so ist das, wenn man lange weg ist. Alles ändert sich eben! Und das ist bestimmt auch gut so.

Die besten Grüße aus der 8. gefährlichsten Stadt der Welt ;)
eure Lili

ps: Mich würde sehr interessieren, wer denn meinen Blog so alles liest. Unter jedem Post von mir kann man "Kommentare" anklicken und mir dann (gerne) eine kurze Nachricht hinterlassen :)

Freitag, 23. September 2011

Video der 10-Jahresfeier

http://www.youtube.com/watch?v=pJNhhM8HF00

Um das Video anzuschauen, einfach auf den Link klicken. Dann werdet ihr auf die Seite von youtube weitergeleitet. Begleitet wird die Fotoshow von der Trommelmusik, die die Gruppe mit dem Element "Luft" gespielt hat. Viel Spaß!

Mittwoch, 7. September 2011

kleine Anekdoten

Hier im Süden der Stadt, wo ich wohne, im ärmeren Teil der Stadt, wo es keine großen Supermärkte gibt und eigentlich wenig an Europa erinnert, fahren sogar noch Pferdekachen auf der Straße. Natürlich wenige, aber ich sehe schon jeden Tag welche.

Es gibt hier viele Radfahrer. Jonas hat gesagt, dass es hier auch kilometermäßig die längsten Fahrradwege gibt. Aber: sie fahren alle ohne Licht und das auf der Straße, wo ich niemals mit dem Auto langfahren würde, geschweige denn mit einem Fahrrad mit Licht. Ich habe auch schon einige Unfälle gesehen mit Autos und Fahrrädern oder Rollern, weil sie einfach übersehen werden.

Was ich jetzt schon öfter beobachtet habe: Wenn jemand von seinem Sitzplatz im Bus aufsteht, setzen die Kolumbianer sich nicht sofort auf den freigewordenen Platz, sondern hocken sich so komisch darüber, um ihn abkühlen zu lassen. Das sieht vielleicht lustig aus!

Auf den Straßen hier blinkt übrigens keiner, wenn er die Spur wechselt. Wenn die kleinen Busse (buseta) rechts halten wollen, halten sie einfach die Hand aus dem Fenster. Wie in alten Zeiten!

Die Transmilenio-busse, die geregelter fahren, sind morgens so voll, dass wir z.B. heute, als wir wegen der Cedula ein zweites Mal in den Norden fahren mussten, erst ca. den 5. Bus nehmen konnten, weil sie alle so derbe voll gestopft mit Menschen sind.

Die LKW sind hier richtige Trucks und einfach „american like“. Die sehen schon cool aus, aber aus ihren zwei Auspuffen, die zum Himmel zeigen, steigt schwarzer Rauch, das ist nicht so cool.

Es gibt hier einen großen Tag/Nacht-Unterschied. Zum Beispiel am Tag des Festes in der Corporacion sind wir auf dem umliegenden Gelände hin- und hergelaufen, haben mit allen geredet, gelacht, gegrüßt, auch mit den Menschen, die einfach so vorbeikamen. Aber sonst darf man z.B. dort nicht einfach herumlaufen, schon gar nicht nachts!
Ich finde es schrecklich, allen misstrauen zu müssen, besonders eben, wenn es dunkel ist und man unterwegs ist. Und es wird schon gegen 18.00h dunkel.

Aber sonst erlebe ich die Menschen in Bogotá als äußerst herzlich und freundlich. Und am allerfreundlichsten sind die Mitarbeiter im Projekt. Es sind, glaube ich, fast 30 und alle nett und lustig. Eine nette Truppe. Ich fühle mich dort sehr wohl und gut aufgehoben und behütet.

Das wars nun! Bis zum nächsten Mal, eure Lili

Tagesablauf

Ich habe auf der Arbeit jetzt einen relativ geregelten Tagesablauf, wenn keine Kontrolleure da sind :)

- So um 07.30h ca. treffen wir uns mit den Kindergärtnerinnen zum Frühstück.

- Um 08.00h kommen die ersten Kinder in den Essensraum und Bent und ich machen Musik

- Um 09.00h räumen wir den Essenssaal auf

- von 09-12.00h arbeiten wir mit Raúl an diversen Stellen, Reparaturen etc.

- 12.00h-13.00h Mittagspause bzw. Mittagsessen mit den Mitarbeitern

- 13.00h Essenssaal aufräumen

- 13.30h in eine Kindergartengruppe gehen und lernen oder schlafen

- ab 14.30h-ca. 16.00h in den Talleres (Werkstätten) mitarbeiten

Ich weiß jetzt nicht, ob euch das zuu genau ist. Aber so schauts ca. aus!

Eindruecke Nr. 1

Meine Cedula - kolumbianischer Personalausweis


Tree of Life - Monserrate


Hunde, wie es sie ueberall gibt


Bogotá

Eindruecke Nr. 2

romantisch, magisch, wunderschoen


auf dem Monserrate


Monserrate


Mit Gamba im Regierungsviertel


Plaza Simón Bolívar - Fuer Stefan :)

Eindruecke Nr. 3

schoenes Haus in dem aeltesten Stadtteil Bogotás: La Candelaria. Viel Geschichte :)





Mein Geburtstag bei Helmut

Die Corporación


Felix und ich

Was bis jetzt passiert ist

Es kommt mir schon wie eine Ewigkeit vor, das letzte Augustwochenende... Es war alles so viel!

Am Samstag, den 27. August war der Geburtstag der Corporación.

Von 9-11 Uhr haben sich alle Kinder fertig gemacht, geschminkt und kostümiert. Es gab 5 Gruppen, die verschiedene Elemente darstellten. Ich hab mich auch gefragt, warum fuenf, obwohl es doch eigentlich nur Feuer, Wasser, Luft und Erde gibt. Da es aber 5 Gruppen waren haben sie noch das Wort dazu genommen. So hatte jede Gruppe ein Thema, zu dem sie eine kleine Aufführung vorbereitet hatten, die nach dem Umzug, leider nur um eine Kurve, präsentiert wurden. Es gab sehr viele Zuschauer und viel Applaus für all den Aufwand der letzten Tage. Neben Eurythmie, die die Kinder mit Marc Büche innerhalb einer Woche einstudiert hatten, wurde auch Volkstanz getanzt, den, im Gegensatz zu den Ferienlager-kindern in Deutschland, alle Kinder und auch Erwachsene voller Enthusiasmus mittanzten. Der wunderbare Sonnenschein hat auf jeden Fall dazu beigetragen, dass das Fest ein voller Erfolg wurde.

Abends sind Jonas, Ella, Felix und ich zu der Abschiedsparty der beiden in eine gemietete Wohnung gefahren – Salsa tanzen!

Um 12 Uhr wusste dann doch jemand, dass ich Geburtstag hatte und alle haben mir gratuliert und mich 20 mal gedreht, fuer 20 Jahre eben, und gesungen. Um vier sind wir dann gegangen. Normalerweise gehen dir Partys hier in Bogotá nur bis drei, dann müssen alle Clubs und Diskotheken und Bars schließen.

DER Schnaps hier in Kolumbien heißt Aguardiente und schmeckt ein bisschen wie Ouzo, nur nicht ganz so stark. Obwohl ich den Abend gut mit Luladas (alkoholfreier Cocktail aus der Frucht Lulo) begonnen hatte, habe ich ab 12 Uhr mit so vielen anstoßen müssen, dass ich dann auch in den Genuss kam, Aguardiente zu probieren. Gar nicht so übel :)

Am nächsten Morgen sind Ella, Felix und ich in den Parque Simón Bolívar gefahren, Ella hatte Picknick gemacht und später kamen noch Gamba, Christine und Juan und wir haben dann meinen Geburtstag mit Essen und Frisbee-spielen verbracht. Vollgestopftes Wochenende!

Die Woche hat dann spannenderweise nicht in der Corporacion angefangen, sondern wir haben uns im Norden der Stadt bei Bent und Nadine getroffen und sind mit Claudia, einer Mitarbeiterin vom Projekt zu verschiedenen Leuten gelaufen, um schlussendlich unsere „Cedula“ zu beantragen, den kolumbianischen Personalausweis, fuer uns aber nur temporal ;)

Dazu muss man Passfotos machen lassen, viel Geld bezahlen und Blut abnehmen lassen, um die Blutgruppe zu bestimmen, ich bin B+. Das war auch sehr merkwürdig, in einem Büro, wo man seinen Pass abgeben musste fuer die persönlichen Daten, war ein Nebenraum, wo man sich dann mal eben hinsetzte und eine Frau Blut abzapfte.
Seit dem ich mir den Piercing habe stechen lassen und tausend Mal geimpft wurde habe ich auch keine Angst mehr vor Spritzen oder Nadeln. Überhaupt kein Problem für mich. Haha!

Abends hat Helmut uns zum Essen bei sich eingeladen, mit den alten und neuen Freiwilligen, „damit wir uns nicht immer nur nachts beim tanzen sehen, sondern auch mal normal miteinander reden können“. Es gab sogar danach noch Geburtstagstorte und ein deutsches: „Viel Glück und viel Segen“-Geburtstagslied.

Am Dienstag ist Ella wieder nach Deutschland geflogen. Am Mittwoch ist Jonas geflogen, aber noch nicht sofort nach Deutschland. Es war eine tolle Zeit mit den beiden und sie haben uns so viel gezeigt und geholfen! Schade, dass die Zeit mit ihnen so kurz war. Aber das hieß fuer uns, dass wir uns jetzt selber durchschlagen müssen und eben unser Jahr als Freiwillige beginnt.

Am Freitag mussten wir gleich nochmal Blut abgeben für einen Gesundheitstest und Schulung im Projekt. Dort kommen alle paar Tage Kontrolleure vorbei, die die Pädagogik im Kindergarten und die Küche überprüfen. Der Kindergarten wird naemlich von der Stadt gefördert und da die Kolumbianer ultra hygienisch sind, wird alles penibel geprüft. Und damit wir z.B. mit den Kindern essen und Essen verteilen dürfen, mussten wir uns einen ganzen Vormittag alles Mögliche auf Spanisch anhören. Wenn diese Kontrolleure kommen, dürfen wir auch nicht auf die Kinder aufpassen beim Mittagsschlaf!

Ich bin übrigens ja auch umgezogen und wohne jetzt mit Felix, Andrea, 26 Jahre und ihrem Sohn Nico. Ich habe ein schönes großes Zimmer, habe einige Fotos aufgehängt, und habe seit gestern auch Gardinen, die perfekt zu meiner Tagesdecke passen, die ich bis jetzt noch jeden Tag ordentlich über mein Bett lege. Denkt man nicht von mir, oder? ;-)

Hier in dem Haus haben wir einen Innenhof, wo man draußen sitzen kann. Das ist erstens total schön und zweitens praktisch!
Jetzt am Wochenende haben Felix, Falk und ich mittags dort gefrühstückt. Wir haben Crossaints für 200 pesos, also ungefähr 8 Cent gekauft, bei der Bäckerei um die Ecke. Sie sind dort sehr nett und kennen uns schon als treue Kunden. Außerdem habe ich Guacomole gemacht und Falk und Felix Rührei. Wir leben hier wie die Könige :)
Falk wohnt nur eine Straße weiter von uns entfernt und kommt oft vorbei.


Samstag habe ich mit Gamba (und Christine auch kurz)im Zentrum getroffen. Gamba ist ein Freund von Ella und Jonas und jetzt auch unser Freund. Mit ihm bin ich durch die Altstadt von Bogotá gelaufen, er hat mir so viel gezeigt und erzählt über Bogotá, über die Geschichte Kolumbiens, er weiß so viel und es war wirklich wunderbar. Obwohl er eigentlich dort wohnt, ist er noch mit mir mit dem Bus nach Hause gefahren und obwohl Felix und Falk mich vom Bus abholen kamen, ist er noch mitgelaufen und dann haben wir ihn noch eingeladen und Karten gespielt und Cuba Libre getrunken.

Ihr hört schon, bis jetzt berichte ich relativ wenig von meiner Arbeit! Soviel passiert um mich herum! Aber das kommt auch noch.

Mit meinem Chor habe ich am Samstag schon das erste Konzert! Ich habe noch zweimal Probe diese Woche und muss noch die Texte auswendig lernen, wir singen naemlich auswendig.. auweia!

Am Sonntag waren wir auf dem Monserrate (das ist hier ein berühmter Berg) mit unserer „Chefin“/Ansprechpartnerin im Projekt und Freundin, zwei Mitarbeitern und den anderen Freiwilligen (Falk, Bent und seine Freundin). Leider kann man nicht dort hoch laufen, denn es gibt wohl Räuber auf dem Weg und wir sind mit einer sehr steilen Bahn gefahren. Ich habe sehr viele Fotos gemacht, denn es war schon beeindruckend. Da Bogotá selber ja schon sehr hoch liegt und wir dann noch auf den Berg gefahren sind, waren wir ungefaehr so hoch wie die Zugspitze in Deutschland, knappe 3000 m hoch. Das ist schon was! Aber dort war die Luft spürbar besser als unten mit dem ganzen Smog. Es hat wohl auch ein bisschen geschneit, aber das habe ich gar nicht bemerkt :) Wir haben sogar einen Kolibri gesehen!!

Ihr habt mich ja gefragt, wie ich mich verständige, bzw. wie es mit der Sprache klappt. Auf jeden Fall ärger ich mich jetzt so, dass ich nicht mehr gelernt habe, in Deutschland. Ich fühle mich manchmal hundeelend und könnte losheulen, weil ich so wenig verstehe und mehr verstehen möchte! Aber mit Gamba zum Beispiel lerne ich viel, denn er gibt sich so viel Muehe, dass ich viel verstehe und sagt auch gerne Sachen dreimal mit anderer Formulierung, damit ich sie irgendwie verstehe. Und sonst muss ich einfach zu Hause lernen. Ich will es aber am Liebsten direkt können!

Beste Gruesse!