Mittwoch, 7. September 2011

kleine Anekdoten

Hier im Süden der Stadt, wo ich wohne, im ärmeren Teil der Stadt, wo es keine großen Supermärkte gibt und eigentlich wenig an Europa erinnert, fahren sogar noch Pferdekachen auf der Straße. Natürlich wenige, aber ich sehe schon jeden Tag welche.

Es gibt hier viele Radfahrer. Jonas hat gesagt, dass es hier auch kilometermäßig die längsten Fahrradwege gibt. Aber: sie fahren alle ohne Licht und das auf der Straße, wo ich niemals mit dem Auto langfahren würde, geschweige denn mit einem Fahrrad mit Licht. Ich habe auch schon einige Unfälle gesehen mit Autos und Fahrrädern oder Rollern, weil sie einfach übersehen werden.

Was ich jetzt schon öfter beobachtet habe: Wenn jemand von seinem Sitzplatz im Bus aufsteht, setzen die Kolumbianer sich nicht sofort auf den freigewordenen Platz, sondern hocken sich so komisch darüber, um ihn abkühlen zu lassen. Das sieht vielleicht lustig aus!

Auf den Straßen hier blinkt übrigens keiner, wenn er die Spur wechselt. Wenn die kleinen Busse (buseta) rechts halten wollen, halten sie einfach die Hand aus dem Fenster. Wie in alten Zeiten!

Die Transmilenio-busse, die geregelter fahren, sind morgens so voll, dass wir z.B. heute, als wir wegen der Cedula ein zweites Mal in den Norden fahren mussten, erst ca. den 5. Bus nehmen konnten, weil sie alle so derbe voll gestopft mit Menschen sind.

Die LKW sind hier richtige Trucks und einfach „american like“. Die sehen schon cool aus, aber aus ihren zwei Auspuffen, die zum Himmel zeigen, steigt schwarzer Rauch, das ist nicht so cool.

Es gibt hier einen großen Tag/Nacht-Unterschied. Zum Beispiel am Tag des Festes in der Corporacion sind wir auf dem umliegenden Gelände hin- und hergelaufen, haben mit allen geredet, gelacht, gegrüßt, auch mit den Menschen, die einfach so vorbeikamen. Aber sonst darf man z.B. dort nicht einfach herumlaufen, schon gar nicht nachts!
Ich finde es schrecklich, allen misstrauen zu müssen, besonders eben, wenn es dunkel ist und man unterwegs ist. Und es wird schon gegen 18.00h dunkel.

Aber sonst erlebe ich die Menschen in Bogotá als äußerst herzlich und freundlich. Und am allerfreundlichsten sind die Mitarbeiter im Projekt. Es sind, glaube ich, fast 30 und alle nett und lustig. Eine nette Truppe. Ich fühle mich dort sehr wohl und gut aufgehoben und behütet.

Das wars nun! Bis zum nächsten Mal, eure Lili

4 Kommentare:

  1. Du erlebst ja ne ganze Menge!! Ganz viel Spaß und Erfolg und alles das Jahr über im verrückten Bogotá! ;)

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  2. Hallo Lili.
    Das mit dem "über den sitzt hocken" hört sich ja vielleicht lustig an.Boah,ist das nicht voll
    ätzend,das der Bus immer so voll ist???
    das kennt man ja gar nicht von hier.Na ja.Dann noch viel Spaß dir.hdl
    deine Leny

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  3. Hallo Lilian

    Danke, für Dein total interessanten und ausführlichen( für mich kann der nie zu lang sein) Bericht. Hatte von Marjukka gehört, daß Du kein I-net Anschluss nach dem Umzug hattest.
    Bin sehr erstaunt, daß du so wenige Kommentare für Deine so interresanten Berichten bekommst!!! Liebe Grüsse Deine Mummu

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  4. Hallo meine Liebste :* wenn ich deine Berichte so lese bekomme ich richtiges Fernweh. Du siehst dort so viele Dinge, die so viel anders sind als hier- toll und bestimmt auch schwierig! Dein Tagesablauf hört sich mittlerweile ja wirklich geregelt an :) Freue mich auf mehr :* deine Gesche

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