Sonntag, 18. Dezember 2011
Vacaciones - Ferien!
Ich freue mich einfach total auf eine ganz entspannte Zeit und einfach nur irgendwas machen, außer stressen ;)
Ich sitze gerade noch in meinem Pack-chaos und bin etwas ueberfordert, dabei kann ich gar nicht so viel einpacken, weil ich gar nicht so viel habe. Kurze Hose, Top, Sandalen, Sonnencreme!!
Für die Fahrt sind leider so 32 Stunden vorausgesagt, weil wohl die Route wegen dem vielen Regen gesperrt ist und der Bus einen großen Umweg fahren muss.
Vielleicht kommt ein Freund von mir später nach, dass finde ich für ihn total toll, weil er noch nie dort war und wie viele Kolumbianer noch nie das Meer gesehen hat. Außerdem werden wir Mädels dann (mehr) spanisch sprechen und nicht drei Wochen lang Sprachpause machen. Wäre mit Sicherheit fatal.
Ich werde euch aber auf jeden Fall berichten und Fotos zeigen, wenn ich wieder da bin. Wobei ich noch nicht weiss, wann das sein wird.
Der Regen hier nimmt schon Ausmaße an. Jemand sagte, dass es die längste und heftigste Regenzeit hier wäre, die er bis jetzt erlebt hat. Das zeigt sich in diversen Situationen.
Von einem Profe ist das Erdgeschoss voll Wasser gelaufen und es hat Tage gedauert, bis das Wasser und der Dreck raus war. Außerdem ist alles kaputt jetzt.. Bei mir ist auch Wasser in mein Zimmer gelaufen, weil unser Bad undicht ist und dann ist es in mein Zimmer reingelaufen. Ueberall stand mehrere Centimeter das Wasser und meine Kabel lagen alle drin...
Außerdem wurde mir auch noch das Handy aus der Tasche geklaut.. Echt ärgerlich, am Morgen hatte ich ein riiichtig gutes Foto aufgenommen - zwei Polizisten im Dienst, die auf dem Tisch in der Bäckerei liegen und schlafen! Schade.
In Sierra Morena (das Barrio, in dem ich arbeite)gibt es kein Wasser. Ein Rohr ist zerstört wird gesagt. Aber manchmal gibt es komischerweise wieder Wasser und dann ist es wieder weg. Uns wurde gesagt, dass es sein kann, dass die Stadt wegen den vielen Regenfällen das Wasser in "unwichtigen" Barrios abstellt, weil die Kanalisation nicht mit so viel Wasser klarkommt. So stehen die Leute mit Eimern Schlange, wenn ein Tanklaster mit frischem Wasser hochfährt.
Gestern war ich auf einer kolumbianischen Hochzeit. Ich war vorher etwas besorgt, weil ich nur Turnschuhe habe und auch eigentlich nichts anderes schickes zum Anziehen. Alle meinten dann, dass es voll okay wäre in Turnschuhen, also hab ichs gemacht. Beim "Wer kriegt den Brautstrauß-Spiel" musste auch ich meinen rechten Schuh unters Brautkleid legen - und, wer kann sichs denken - wurde mein Schuh als letztes vom Bräutigam gezogen und ich habe ihn gewonnen. Muss ich jetzt heiraten???? :D
Noch ein Spruch von einer Mauer aus der Stadt:
Wer ist ein Räuber? Derjenige, der eine Bank ausraubt oder derjenige, der sie gründet?
Damit verabschiede ich mich jetzt in die Ferien!
FROHE WEIHNACHTEN UND ALLES ALLES LIEBE NACH DEUTSCHLAND SENDET EUCH EURE LILI
Dienstag, 29. November 2011
Vorweihnachtszeit
Freitag, 28. Oktober 2011
Halloween und Wahlen
Da es ja vor-und nachmittags Kinder gibt, haben wir das ganze zweimal gemacht. Ziemlich witzig :)
Sonntag, 23. Oktober 2011
Visuelle Eindruecke
Neues von der anderen Seite des Teichs
Samstag, 1. Oktober 2011
Locombia - die verrückte Stadt
Geschichten von der Arbeit
Während des Mittagsschlafes der kleinen Kinder habe ich meistens Ruhe und schlafe selber ein wenig. Manchmal auch nicht. Aber wenn ca. eine Stunde vorbei ist, kommen die Profes aus ihrer Mittagspause zurück und wecken die Kinder. Dann laufe ich schnell hoch, um im PAES zu helfen. Am Mittwoch war es anders und ich sollte die Kinder alleine in meiner Gruppe wecken, da die Profes noch in der Konferenz steckten. Ich hatte es richtig schwer, respektiert zu werden und ich glaube, das liegt (vor allem) an der Sprache, da ich einfach noch zu schlecht spreche, um klare Ansagen zu machen. Beim Toben fing ein Kind an zu weinen, weil es zu wild wurde. Das habe ich als meine Chance gesehen und es vor die Kinder gestellt und gesagt: „Guckt mal, das passiert, wenn man so tobt und nicht hört.“ Es hat wunderbar geklappt :) Von da an gab es viele Kinder, die mir halfen, die Matratzen und Decken wegzuräumen und mir erklärten, wo die Sachen hingehören.
Am Donnerstag waren wir mit den Kindergartenkindern in einem Park, der ganz im Süden von Bogota angelegt ist, um in der Regenzeit den Fluss zu lenken, damit er die umliegenden Barrios nicht überflutet. Außerdem gibt es dort ein Garten, indem ohne Chemikalien, also biologisch, gearbeitet wird. Die Kinder hatten die Möglichkeit, einen kleinen Baum zu pflanzen und sich den Park etwas genauer anzuschauen und darin zu spielen. Mit 13 Betreuern und 66 Kindern sind wir in zwei Bussen ca. eine Stunde zu dem Park gefahren. Der Tag war sehr schön und den Kindern hat es, glaube ich, gut gefallen. Ich hatte ein bisschen ein Herbstgefuehl als ich durch die Natur ging und Blätter und etwas ähnliches wie Eicheln auf dem Weg liegen sah. Hier gibt es keine Jahreszeiten. Das Wetter ist immer gleich (und es wird pünktlich um 6 Uhr dunkel!) Der schöne Herbst.. das ist so die erste Sache, die ich an Deutschland vermisse und mir bis jetzt eingefallen ist (wohlbemerkt Sache, nicht Mensch!).
Gestern hatten wir in der Corporacion unser Fest der „Amor y Amistad“ - der Liebe und Freundschaft. Jeder hat dort ein Geschenk bekommen. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass das so groß gefeiert wird, aber der Kindergarten war mit Luftballons und Luftschlangen hergerichtet, es gab Fingerfood und eben einen riesigen Berg Geschenke. Dann haben wir tingo, tengo, tango gespielt (eigentlich unwichtig, aber der Name des Spiels ist so lustig;)). Immer, wenn einer ausgesucht wurde, der als nächstes sein Geschenk bekam, sind alle total ausgerastet und haben wild und ausgelassen geschrien und geklatscht. Sie sind wir alle verrückt! Ich habe ein paar wunderschöne Ohrringe bekommen und eine Mochila, so eine Art gehäkelte Beuteltasche! Nach der Feier im Kindergarten sind einige noch in einen Club gegangen. Mir hats dort aber nicht so gut gefallen.
Nochmal zum Projekt allgemein (und um ein bisschen Evelyns Fragen zu beantworten): Das Projekt besuchen die Kinder aus dem Barrio, in dem es sich befindet. Es ist einer der ärmsten Stadtteile der Stadt, die Eltern zahlen nichts dafür. Der Kindergarten ist aus der Geschichte hervorgegangen. Der Gründer des Projektes, Helmut von Loebell, hat damals für einige Familien Häuser errichten lassen und dann auch einen Kindergarten dazu. Er ist ursprünglich Deutscher und ist an der Waldorfschule in Salzburg tätig. Das heißt, er inspiriert den Kindergarten sehr mit Waldorf-ideen. Die Erzieher haben meines Wissens keine Waldorfausbildung. Das können sie sich nicht leisten. Aber es kommen immer wieder Menschen, die neue Impulse geben oder mit ihnen zusammen arbeiten, wie zum Beispiel der Eurythmie-Marc aus der Schweiz. Es gibt auch noch andere Kindergärten in dem Barrio. Aber in unserem Projekt gehen sie sehr gut mit den Kindern um und das spricht sich herum. Das ist der Grund, weshalb eine kolumbianische Familie ihr Kind gerne dort für 8 Stunden abgibt. Alle Kinder, die dort sind, stammen also aus armen Familien. Der Kindergarten wird von der Stadt Bogota finanziert. Das PAES (Programm für die älteren Kinder) läuft fast komplett über Spenden, u.a. über die Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. und die Finanzierung ist jedes Jahr nicht ausreichend gesichert. Deshalb sind Aktionen wie der Wow-Day auch sehr wichtig für das Projekt. Dieses Waldorfprojekt unterscheidet sich von anderen Waldorfschulen, die oft in reichen Vierteln der Stadt liegen und es viele Eltern gibt, die viel Geld dafür bezahlen. Vielen Dank für die Fragen, Evelyn!
Aus dem kolumbianischen Leben:
Auf den Straßen gibt es alle paar Meter viele viele Straßenverkäufer mit allen Sachen, die man sich vorstellen kann, aber besonders Mützen, Schals, Handys, Dvds und Messerschleifer (nein, das letzte ist nur ein Scherz, aber gibt es natürlich auch!).
Ich bin heute bei einer Jacke stehen geblieben und war mit der Frau am handeln, da war innerhalb weniger Sekunden alles zusammen geräumt und sie war weg mit ihrer Ware. Ich drehte mich um und sah, dass auf einmal alle Stände, die eben noch dagewesen waren, alle verschwunden waren. Der Grund dafür waren die Polizisten, die ich dann kommen sah. Sie haben die Verkäufer verjagt. Aber sobald die Polizei vorbei ist, wird alles so schnell wieder aufgebaut, wie es abgebaut wird.
Weitere Kopf-schüttel-Dinge:
- Mani- und Pediküre ist hier spottbillig. Auch die Männer lackieren sich die Nägel!!
- Viele Dächer der Häuser oder überdachten Höfe bestehen aus Wellplastik. In meiner alten Gastfamilie, bei Falk, ist ein Hund durchs Dach gefallen. Er ist zum Glück auf der Treppe gelandet und hat sich nur ein Bein gebrochen. Wäre er einen Meter weiter links gefallen, wäre er bestimmt tot.
- In Kolumbien isst man frittierte Schweinehaut – Chicharon genannt – und zwar in einer Chipstüte mit anderen „Köstlichkeiten“.
- Es gibt hier Hamburger mit Regenwürmern?!?!?!?! Aber das muss ich nochmal genauer prüfen!
Sonntag, 25. September 2011
kleiner (hoffe, nicht allzu chaotischer) Einblick en mi vida en Colombia
Freitag, 23. September 2011
Video der 10-Jahresfeier
Mittwoch, 7. September 2011
kleine Anekdoten
Es gibt hier viele Radfahrer. Jonas hat gesagt, dass es hier auch kilometermäßig die längsten Fahrradwege gibt. Aber: sie fahren alle ohne Licht und das auf der Straße, wo ich niemals mit dem Auto langfahren würde, geschweige denn mit einem Fahrrad mit Licht. Ich habe auch schon einige Unfälle gesehen mit Autos und Fahrrädern oder Rollern, weil sie einfach übersehen werden.
Was ich jetzt schon öfter beobachtet habe: Wenn jemand von seinem Sitzplatz im Bus aufsteht, setzen die Kolumbianer sich nicht sofort auf den freigewordenen Platz, sondern hocken sich so komisch darüber, um ihn abkühlen zu lassen. Das sieht vielleicht lustig aus!
Auf den Straßen hier blinkt übrigens keiner, wenn er die Spur wechselt. Wenn die kleinen Busse (buseta) rechts halten wollen, halten sie einfach die Hand aus dem Fenster. Wie in alten Zeiten!
Die Transmilenio-busse, die geregelter fahren, sind morgens so voll, dass wir z.B. heute, als wir wegen der Cedula ein zweites Mal in den Norden fahren mussten, erst ca. den 5. Bus nehmen konnten, weil sie alle so derbe voll gestopft mit Menschen sind.
Die LKW sind hier richtige Trucks und einfach „american like“. Die sehen schon cool aus, aber aus ihren zwei Auspuffen, die zum Himmel zeigen, steigt schwarzer Rauch, das ist nicht so cool.
Es gibt hier einen großen Tag/Nacht-Unterschied. Zum Beispiel am Tag des Festes in der Corporacion sind wir auf dem umliegenden Gelände hin- und hergelaufen, haben mit allen geredet, gelacht, gegrüßt, auch mit den Menschen, die einfach so vorbeikamen. Aber sonst darf man z.B. dort nicht einfach herumlaufen, schon gar nicht nachts!
Ich finde es schrecklich, allen misstrauen zu müssen, besonders eben, wenn es dunkel ist und man unterwegs ist. Und es wird schon gegen 18.00h dunkel.
Aber sonst erlebe ich die Menschen in Bogotá als äußerst herzlich und freundlich. Und am allerfreundlichsten sind die Mitarbeiter im Projekt. Es sind, glaube ich, fast 30 und alle nett und lustig. Eine nette Truppe. Ich fühle mich dort sehr wohl und gut aufgehoben und behütet.
Das wars nun! Bis zum nächsten Mal, eure Lili
Tagesablauf
Ich habe auf der Arbeit jetzt einen relativ geregelten Tagesablauf, wenn keine Kontrolleure da sind :)
- So um 07.30h ca. treffen wir uns mit den Kindergärtnerinnen zum Frühstück.
- Um 08.00h kommen die ersten Kinder in den Essensraum und Bent und ich machen Musik
- Um 09.00h räumen wir den Essenssaal auf
- von 09-12.00h arbeiten wir mit Raúl an diversen Stellen, Reparaturen etc.
- 12.00h-13.00h Mittagspause bzw. Mittagsessen mit den Mitarbeitern
- 13.00h Essenssaal aufräumen
- 13.30h in eine Kindergartengruppe gehen und lernen oder schlafen
- ab 14.30h-ca. 16.00h in den Talleres (Werkstätten) mitarbeiten
Ich weiß jetzt nicht, ob euch das zuu genau ist. Aber so schauts ca. aus!
Eindruecke Nr. 3
Was bis jetzt passiert ist
Es kommt mir schon wie eine Ewigkeit vor, das letzte Augustwochenende... Es war alles so viel!
Am Samstag, den 27. August war der Geburtstag der Corporación.
Von 9-11 Uhr haben sich alle Kinder fertig gemacht, geschminkt und kostümiert. Es gab 5 Gruppen, die verschiedene Elemente darstellten. Ich hab mich auch gefragt, warum fuenf, obwohl es doch eigentlich nur Feuer, Wasser, Luft und Erde gibt. Da es aber 5 Gruppen waren haben sie noch das Wort dazu genommen. So hatte jede Gruppe ein Thema, zu dem sie eine kleine Aufführung vorbereitet hatten, die nach dem Umzug, leider nur um eine Kurve, präsentiert wurden. Es gab sehr viele Zuschauer und viel Applaus für all den Aufwand der letzten Tage. Neben Eurythmie, die die Kinder mit Marc Büche innerhalb einer Woche einstudiert hatten, wurde auch Volkstanz getanzt, den, im Gegensatz zu den Ferienlager-kindern in Deutschland, alle Kinder und auch Erwachsene voller Enthusiasmus mittanzten. Der wunderbare Sonnenschein hat auf jeden Fall dazu beigetragen, dass das Fest ein voller Erfolg wurde.
Abends sind Jonas, Ella, Felix und ich zu der Abschiedsparty der beiden in eine gemietete Wohnung gefahren – Salsa tanzen!
Um 12 Uhr wusste dann doch jemand, dass ich Geburtstag hatte und alle haben mir gratuliert und mich 20 mal gedreht, fuer 20 Jahre eben, und gesungen. Um vier sind wir dann gegangen. Normalerweise gehen dir Partys hier in Bogotá nur bis drei, dann müssen alle Clubs und Diskotheken und Bars schließen.
DER Schnaps hier in Kolumbien heißt Aguardiente und schmeckt ein bisschen wie Ouzo, nur nicht ganz so stark. Obwohl ich den Abend gut mit Luladas (alkoholfreier Cocktail aus der Frucht Lulo) begonnen hatte, habe ich ab 12 Uhr mit so vielen anstoßen müssen, dass ich dann auch in den Genuss kam, Aguardiente zu probieren. Gar nicht so übel :)
Am nächsten Morgen sind Ella, Felix und ich in den Parque Simón Bolívar gefahren, Ella hatte Picknick gemacht und später kamen noch Gamba, Christine und Juan und wir haben dann meinen Geburtstag mit Essen und Frisbee-spielen verbracht. Vollgestopftes Wochenende!
Die Woche hat dann spannenderweise nicht in der Corporacion angefangen, sondern wir haben uns im Norden der Stadt bei Bent und Nadine getroffen und sind mit Claudia, einer Mitarbeiterin vom Projekt zu verschiedenen Leuten gelaufen, um schlussendlich unsere „Cedula“ zu beantragen, den kolumbianischen Personalausweis, fuer uns aber nur temporal ;)
Dazu muss man Passfotos machen lassen, viel Geld bezahlen und Blut abnehmen lassen, um die Blutgruppe zu bestimmen, ich bin B+. Das war auch sehr merkwürdig, in einem Büro, wo man seinen Pass abgeben musste fuer die persönlichen Daten, war ein Nebenraum, wo man sich dann mal eben hinsetzte und eine Frau Blut abzapfte.
Seit dem ich mir den Piercing habe stechen lassen und tausend Mal geimpft wurde habe ich auch keine Angst mehr vor Spritzen oder Nadeln. Überhaupt kein Problem für mich. Haha!
Abends hat Helmut uns zum Essen bei sich eingeladen, mit den alten und neuen Freiwilligen, „damit wir uns nicht immer nur nachts beim tanzen sehen, sondern auch mal normal miteinander reden können“. Es gab sogar danach noch Geburtstagstorte und ein deutsches: „Viel Glück und viel Segen“-Geburtstagslied.
Am Dienstag ist Ella wieder nach Deutschland geflogen. Am Mittwoch ist Jonas geflogen, aber noch nicht sofort nach Deutschland. Es war eine tolle Zeit mit den beiden und sie haben uns so viel gezeigt und geholfen! Schade, dass die Zeit mit ihnen so kurz war. Aber das hieß fuer uns, dass wir uns jetzt selber durchschlagen müssen und eben unser Jahr als Freiwillige beginnt.
Am Freitag mussten wir gleich nochmal Blut abgeben für einen Gesundheitstest und Schulung im Projekt. Dort kommen alle paar Tage Kontrolleure vorbei, die die Pädagogik im Kindergarten und die Küche überprüfen. Der Kindergarten wird naemlich von der Stadt gefördert und da die Kolumbianer ultra hygienisch sind, wird alles penibel geprüft. Und damit wir z.B. mit den Kindern essen und Essen verteilen dürfen, mussten wir uns einen ganzen Vormittag alles Mögliche auf Spanisch anhören. Wenn diese Kontrolleure kommen, dürfen wir auch nicht auf die Kinder aufpassen beim Mittagsschlaf!
Ich bin übrigens ja auch umgezogen und wohne jetzt mit Felix, Andrea, 26 Jahre und ihrem Sohn Nico. Ich habe ein schönes großes Zimmer, habe einige Fotos aufgehängt, und habe seit gestern auch Gardinen, die perfekt zu meiner Tagesdecke passen, die ich bis jetzt noch jeden Tag ordentlich über mein Bett lege. Denkt man nicht von mir, oder? ;-)
Hier in dem Haus haben wir einen Innenhof, wo man draußen sitzen kann. Das ist erstens total schön und zweitens praktisch!
Jetzt am Wochenende haben Felix, Falk und ich mittags dort gefrühstückt. Wir haben Crossaints für 200 pesos, also ungefähr 8 Cent gekauft, bei der Bäckerei um die Ecke. Sie sind dort sehr nett und kennen uns schon als treue Kunden. Außerdem habe ich Guacomole gemacht und Falk und Felix Rührei. Wir leben hier wie die Könige :)
Falk wohnt nur eine Straße weiter von uns entfernt und kommt oft vorbei.
Samstag habe ich mit Gamba (und Christine auch kurz)im Zentrum getroffen. Gamba ist ein Freund von Ella und Jonas und jetzt auch unser Freund. Mit ihm bin ich durch die Altstadt von Bogotá gelaufen, er hat mir so viel gezeigt und erzählt über Bogotá, über die Geschichte Kolumbiens, er weiß so viel und es war wirklich wunderbar. Obwohl er eigentlich dort wohnt, ist er noch mit mir mit dem Bus nach Hause gefahren und obwohl Felix und Falk mich vom Bus abholen kamen, ist er noch mitgelaufen und dann haben wir ihn noch eingeladen und Karten gespielt und Cuba Libre getrunken.
Ihr hört schon, bis jetzt berichte ich relativ wenig von meiner Arbeit! Soviel passiert um mich herum! Aber das kommt auch noch.
Mit meinem Chor habe ich am Samstag schon das erste Konzert! Ich habe noch zweimal Probe diese Woche und muss noch die Texte auswendig lernen, wir singen naemlich auswendig.. auweia!
Am Sonntag waren wir auf dem Monserrate (das ist hier ein berühmter Berg) mit unserer „Chefin“/Ansprechpartnerin im Projekt und Freundin, zwei Mitarbeitern und den anderen Freiwilligen (Falk, Bent und seine Freundin). Leider kann man nicht dort hoch laufen, denn es gibt wohl Räuber auf dem Weg und wir sind mit einer sehr steilen Bahn gefahren. Ich habe sehr viele Fotos gemacht, denn es war schon beeindruckend. Da Bogotá selber ja schon sehr hoch liegt und wir dann noch auf den Berg gefahren sind, waren wir ungefaehr so hoch wie die Zugspitze in Deutschland, knappe 3000 m hoch. Das ist schon was! Aber dort war die Luft spürbar besser als unten mit dem ganzen Smog. Es hat wohl auch ein bisschen geschneit, aber das habe ich gar nicht bemerkt :) Wir haben sogar einen Kolibri gesehen!!
Ihr habt mich ja gefragt, wie ich mich verständige, bzw. wie es mit der Sprache klappt. Auf jeden Fall ärger ich mich jetzt so, dass ich nicht mehr gelernt habe, in Deutschland. Ich fühle mich manchmal hundeelend und könnte losheulen, weil ich so wenig verstehe und mehr verstehen möchte! Aber mit Gamba zum Beispiel lerne ich viel, denn er gibt sich so viel Muehe, dass ich viel verstehe und sagt auch gerne Sachen dreimal mit anderer Formulierung, damit ich sie irgendwie verstehe. Und sonst muss ich einfach zu Hause lernen. Ich will es aber am Liebsten direkt können!
Freitag, 26. August 2011
Festvorbereitungen oder: ich lebe mich so langsam ein
Es ist so schön, sie ruhig atmen zu hören, wenn sie schlafen und die Ruhe in diesem kleinen Raum mit so vielen Kindern (wenn sie denn schlafen) zu spüren.
Samstag, 20. August 2011
Die ersten Tage
Dienstag, 16. August 2011
Ankunft
Felix, mein Mitfreiwilliger und ich wurden gebührend empfangen!
Dass wir zu spät am Flieger waren und der Gepäckschalter schon geschlossen hatte, ich dann mit allem Gepäck in den letzten Bus gehechtet bin um eine viertel Stunde nach dem "last call" als letzte boarden konnte hat meine Reise eher wenig beeinträchtigt.
Leider mussten mein Taschenmesser und meine Schere in den Müll wandern. mhmh. Aber was noch viel schlimmer war, dass ich mich wegen der Hektik nicht richtig verabschieden konnte. Vielleicht ist es besser gewesen... Así es la vida!
Dieser Eintrag jetzt nur, damit ihr ein erstes Lebenszeichen von mir hört, genaueres, wenn ich genaueres weiß!
Morgen muss ich erstmal um halb acht im Projekt sein für den Eurythmie-workshop!
Liebe Grüße nach Deutschland!

